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Trotz der Aufwärtstendenz in Südafrika in den letzten 10 Jahren gibt es noch immer sehr große soziale Probleme. So werden Schwarze auch nach dem Ende der Apartheid meist immer noch weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der Bevölkerung leben in so genannten Townships. Dabei handelt es sich um Wohnviertel, in denen trotz positiver Entwicklung der Lebensstandard auch heute noch sehr niedrig ist. Aids ist trotz der Bemühungen seitens der Regierung weiterhin ein Hauptproblem. Nach wie vor ungelöst ist die enorm hohe Kriminalitätsrate und die Brutalität der Verbrechen, die sich besonders in den großen Städten manifestieren.


Kriminalität in Südafrika


Die Kriminalität in Südafrika ist ein sehr großes Problem. Das Land hat eine der höchsten Verbrechensraten. Nur noch in Kolumbien ist die Lage drastischer.

In Südafrika gibt es große soziale Unterschiede. Viele Menschen, besonders die Schwarzen sind oft arm und arbeitslos. Aus diesem Grund muß Südafrika mit einer hohen Kriminalitätsrate kämpfen. Unter dem Apartheidsregime gab es eine brutale Polizeibehörde, die das Problem größtenteils mit nicht zu rechtfertigenden Methoden zu lösen versuchte. Nach dem Übergang der Macht zu den Schwarzen wurde im Polizeiapparat ein Vakuum hinterlassen, das bis heute nicht gestopft werden konnte.

Nach der Kriminalitätsstatistik von 2004 sind 38 400 Frauen und Mädchen vergewaltigt worden und 172 500 Fälle schwerer Körperverletzung registriert. Eine südafrikanische Spezialität ist „Carjacking“ bei der das Auto gewaltsam entführt und der Fahrer, wenn er versuchen sollte, Widerstand zu leisten - aber auch ohne Widerstand, um ihn als Zeugen auszuschalten - häufig erschossen wird. 2004 wurden auf diese Weise 11 500 Autos entführt, weitere 81 900 auf übliche Weise gestohlen und in 142 450 Autos eingebrochen bzw. die Einbrüche gemeldet.


Townships


Townships dienten während der Apartheid in Südafrika als Wohngegenden für die schwarze, die farbige (Coloureds) oder die indische Bevölkerung. Sie konnten Ausmaße einer ganzen Stadt annehmen. Ein typisches Beispiel ist Soweto (South&Western Townships), ein Stadtteil von Johannesburg in der Provinz Gauteng im nordöstlichen Teil des Landes.


Homelands

 

Als Homelands wurden während der Apartheid die Stammesgebiete der Schwarzen in Südafrika bezeichnet. Die weißen Apartheids-Führer nannten die Homelands Bantustan. Sie wollten die Rassentrennung der Apartheid unter dem Motto der "separaten Entwicklung" auch territorial durchsetzen und formell unabhängige Staaten der Schwarzen in Südafrika schaffen, deren Bewohnern (Schein-)Unabhängigkeit zugestanden werden sollte. Die Homelands waren ökonomisch, finanziell und militärisch jedoch vollständig von Südafrika abhängig. De facto stellten sie lediglich vom übrigen Staatsgebiet abgetrennte Reservate dar.


AIDS in Südafrika

Aids gilt als die "tickende Zeitbombe" Südafrikas. Auf der Website der Südafrikanischen Aidsstiftung (Aids Foundation of South Africa) werden Prognosen zitiert, die besagen, dass innerhalb der nächsten drei Jahre jährlich fast 250.000 Südafrikaner an Aids sterben werden. Diese Zahl soll bis zum Jahr 2008 auf 500.000 jährlich anwachsen.

Man erwartet, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 60 Jahren (1998) auf etwa 40 Jahre (2008) fallen wird.

Die Aids-Epidemie, so der Standpunkt der Aids-Foundation, wird durch mehrere Faktoren verschärft, u. a. durch:
 

  • Unzureichendes Sterilisieren von Spritzen in Spitälern

  • Auseinanderbrechen der Familien durch den Wegfall der Apartheid und der darauf folgenden Wanderarbeit

  • Hohe Mobilität

  • Armut und niedrigen Bildungsstand mit der Folge riskanteren Sexualverhaltens und Prostitution

  • Hohe Zahl der Fälle von Geschlechtskrankheiten

  • Niedriger Status der Frauen der es ihnen erschwert, sich bei sexuellen Beziehungen zu schützen

  • Eine neue Sexualmoral, die häufigen Partnerwechsel akzeptiert

  • „Kultureller Widerstand“ gegenüber Kondomgebrauch

  • Mangel an neutralen Informationen und Leugnen sexueller Aktivitäten von Jugendlichen

  • Leugnen von Homosexualität innerhalb der schwarzen Bevölkerung, mangelnde Vorsorge für Schwule durch die Regierung

In den Dörfern sind oft noch (Medizinmänner) anzutreffen. Diese haben in den seltensten Fällen eine ausreichende medizinische Ausbildung. Sie sind somit bei der Behandlung und der Einschätzung von Aids überfordert und geben nicht selten falsche Ratschläge.

Durch die hohe Kriminalitätsrate und die Stellung der Frau sind auch Vergewaltigungen sehr häufig, weshalb das Virus erneut sowohl durch die Täter als auch durch die Opfer verbreitet wird. Infizierte tragen so zur weiteren Verbreitung von Aids bei, da sie glauben, durch Sex mit einer Jungfrau geheilt zu werden. Daher werden auch immer jüngere Frauen und Mädchen vergewaltigt.

Die Pharmaindustrie in Europa und den USA hat längst moderne Medikamente zur Behandlung von Nebenerkrankungen und zur Hemmung des Virus entwickelt. Der Gebrauch dieser durch Patente geschützte Medikamente ist für den größten Teil der Bevölkerung jedoch unerschwinglich. Die Industrie weigerte sich lange, die Preise der Medikamente zu senken. Die Hersteller von Generika (Nachahmermedikamente) werden regelmäßig wegen Patentverletzungen verklagt. Selbst die Unterstützung durch die WTO und die WHO verhalf den Verhandlungen 2003 nicht zum Erfolg. So stehen bisher oft nur veraltete Medikamente zur Verfügung.

Anfang April 2004 meldete die Weltbank, dass mehr als 120 Entwicklungsländer künftig Aids-Medikamente und -Tests zu erheblich reduzierten Preisen einkaufen können. Dies basiert auf einer Vereinbarung zwischen der Clinton-Stiftung und den Pharmaherstellern. Die Behandlung eines Aids-Patienten soll dadurch um zwei Drittel günstiger werden.

 

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